Äskulabstab

20. Norddeutscher Heilpraktiker Kongress

Heilpraktiker helfen heilen!

Vortrag V 13

Sanfte, aber wirksame Methoden bei Neurodermitis – Neue Forschungsergebnisse der Klinik für Dermatologie, Berlin

Neurodermitis (atopische Dermatitis, AD) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Die AD ist durch eine gestörte Hautbarriere, Entzündungen und Infektionen charakterisiert, begleitet von trockenen Hautzuständen und oftmals extremem Juckreiz.

Im Vortrag wird anschaulich der aktuelle Stand der Forschung erläutert, der nun neue therapeutische und vor allem vorbeugende Maßnahmen ermöglicht:

Forschende in Kiel und Berlin haben vor kurzem mehrere Mechanismen aufgeklärt, die eine wesentliche Rolle bei Neurodermitis spielen: So konnte gezeigt werden, dass bestimmte natürliche Abwehrmechanismen in der Haut der Patient*innen geschwächt sind. Natürliche „Antimikrobielle Peptide“ werden in der Haut kaum gebildet. Das führt dazu, dass pathogene Keime vermehrt auftreten. Andererseits werden bestimmte Entzündungsfaktoren im Übermaß gebildet, die den Juckreiz verstärken können.

Überraschenderweise wurde bei der Untersuchung einer natürlichen Pflegecreme festgestellt, dass die enthaltende Extraktmischung die Neurodermitis auf mehreren Ebenen bekämpft:

  • Die Hautzellen bilden vermehrt natürliche Abwehrstoffe gegen pathogene Bakterien
  • Die Bildung der Entzündungsfaktoren wird deutlich gebremst
  • Das anti-oxidative Potential der Haut wird normalisiert

An der Klinik für Dermatologie (Berlin) wurde die Creme mit den natürlichen Extrakten an Patient*innen getestet: Der Juckreiz konnte etwa halbiert werden und vor allem der Barriere-Schutz der Haut wurde deutlich verbessert. Die Verbindung zwischen den Hautzellen konnte also signifikant gestärkt werden.

Bei den eingesetzten Extrakten handelt es sich um „harmlose“ Extrakte aus Tee, Apfel und Grünkohl, die allerdings nur zusammen (im Team) wirken.

Frau Dr. Silke Lohan ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und stellvertretende Leiterin im Team des Zentrums für experimentelle und angewandte Hautphysiologie (CCP). Sie untersucht u.a. die Entstehung von freien Radikalen (oxidativen Stress) durch äußere Einflüsse in der Haut und im Blut und inwiefern Antioxidantien der Entstehung von oxidativem Stress entgegenwirken können. Antioxidantien können eingenommen, aber auch auf die Haut aufgetragen werden, und können zur Hautgesundheit bzw. Verbesserung dieser beitragen.

Dr. rer. nat. Silke Lohan

Sa. 23.11.2024, 14:15 – 15:00 Uhr

CCH – Saal A

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